in Zeiten der Corona-Epidemie
Gott, du Licht des Lebens, nach dir halten wir Ausschau.
Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Wieder begleiten Einschränkungen den Advent.
Die Corona-Krankheit grassiert heftiger als je.
Märkte und Basare sollten Freude verbreiten. Nun sieht es düster für sie aus.
Advents- und Weihnachtsfeiern werden auf ein Notprogramm reduziert oder abgesagt.
Du bist ein Gott, der sieht. Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Engagement scheitert an Verordnungen, Hilfsangebote werden ausgeschlagen.
Aus Angst vor Fehlern werden Fehler gemacht.
Menschen setzen sich ein, bis zur Erschöpfung sind sie für andere da.
Mit schwindender Kraft wächst der Zorn auf Unvernunft und Verblendung.
Du bist ein Gott, der sieht. Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Familien zerstreiten sich. „Wie kannst du nur!“, wirft eins dem anderen vor.
Impulsive Gewalt wird bedauert, die Verletzungen bleiben.
Immer neue Forderungen schlagen denen entgegen, die überfordert sind.
Wo es gut wäre, herzlich füreinander dazusein, verschärft sich die Abgrenzung.
Du bist ein Gott, der sieht. Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Vertrauen wird verspielt. Taktisch gegebene Versprechen werden zurückgenommen.
Schuld wird gesucht und zugeschoben.
Vertrauen wird verspielt. Notlagen für gute Geschäfte auszunutzen,
erscheint manchen ganz alltäglich, viele dagegen schockiert solcher Zynismus.
Du bist ein Gott, der sieht. Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Uns gerät aus dem Blick, was wir haben: eine neuartige Krankheit, an der viele sterben.
Uns gerät aus dem Blick, was wir haben: Warme Wohnungen, reichliche Vorräte,
bequeme Kleidung, beleuchtete Fenster. Und Süßigkeiten.
Uns gerät aus dem Blick, was wir haben: Menschen – hilfsbereit wie die Hirten und ehrerbietig wie die Weisen aus dem Morgenland. Menschen – geduldig und bereitwillig wie Josef und Maria: erleuchtet von dir, voller Erwartung, dass du kommst.
Du bist ein Gott, der sieht. Wir rufen zu dir:
Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie uns leiten.
Gott, du Licht des Lebens, nach dir halten wir Ausschau.
Durch Christus hebst du unser Gesicht zu dir,
im Heiligen Geist erleuchtest du uns.
Fachgruppe für Gottesdienst und Agende