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Agape-Feier
nach dem „Book of Worship“ der United Methodist Church
Die Agapefeier (vom neutestamentlichen Wort „agape“ = Liebe) ist ein christliches Gemeinschaftsmahl, das an die Mahlzeiten Jesu und seiner Jünger erinnert. Zentrale Elemente sind die Gemeinschaft, die Nachfolge und das Teilen des Essens.
Eine Agapefeier ist kein Abendmahl zweiter Klasse und kein Ersatz für das Abendmahl. Obwohl die Wurzeln in der frühen Kirche eng mit dem Abendmahl verbunden sind, entwickelten sich die beiden Gottesdienste unterschiedlich. Während das Abendmahl praktisch durch die ganze Kirchengeschichte überall verbreitet ist, trat die Agapefeier nur zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Denominationen in Erscheinung.
Vorbilder der Feier sind die urchristlichen Agapen und die Liebesmahle der Herrnhuter Brüdergemeine.
Im frühen Methodismus begannen die Agapen mit Gesang und Gebet. Gebäck oder Brot wurden ausgeteilt, dazu Wasser oder Tee ausgeschenkt. Für die Armen wurde eine Kollekte erhoben. Schließlich hatten alle Anwesenden Gelegenheit zu einem Erfahrungszeugnis.
„Die eigentliche Absicht eines Liebesfestes ist eine freie und familiäre Aussprache, bei der jeder Mann und auch jede Frau die Freiheit hat, irgendetwas, das zur Ehre Gottes dient, zu sagen.“ (John Wesleys Tagebuch vom 19.7.1761)
Im Unterschied zum symbolischen Essen beim Abendmahl handelt es sich hier um eine richtige Mahlzeit. Es eröffnet die Möglichkeit zu christlicher Tischgemeinschaft, wo eine gemeinsame Abendmahlsfeier noch nicht möglich ist. Jede/r Christ/in kann die Agapefeier anleiten. Die Gemeinde ist stark beteiligt. Auch kleine Kinder können mit dabei sein.
In der Regel wird eine einfache Mahlzeit geteilt. Damit die Agapefeier nicht mit dem Abendmahl verwechselt wird, sollte kein Abendmahlsbrot und kein Traubensaft gereicht werden. Es bieten sich z.B. Brötchen, Cracker, Fladenbrot und dazu Wasser, Tee oder Kaffee an. Im frühen Methodismus wurde ein „Loving Cup“ mit zwei Henkeln herumgegeben. Inzwischen ist es jedoch üblich, dass die Teilnehmenden aus einem eigenen Becher trinken.
Nach Möglichkeit sitzen die Feiernden gemeinsam am Tisch oder im Kreis. Die Agapefeier kann im Kirchenraum, im Gemeindesaal oder in privaten Räumen gefeiert werden.
Eine Schriftlesung, Berichte persönlicher Glaubenserfahrungen, Lieder und Gebete gehören in der Regel zu einer Agapefeier. Andere Elemente, wie eine zeugnishafte Predigt, können dazu kommen.
Während der Mahlzeit können informelle oder geleitete Gespräche zu einem vorgegebenen Thema stattfinden.
Übrig gebliebenes Essen kann als Zeichen der Liebe und der Gemeinschaft zu Personen gebracht werden, die nicht an der Agapefeier teilnehmen konnten.
Abendmahl@home?!
Viele fragen sich in den letzten Tagen, wie sie in der Corona-Krise mit der in vielen unserer Gemeinden üblichen Abendmahlsfeier am Karfreitag verfahren sollten. Die folgenden Ausführungen wollen dazu eine Hilfe bieten.